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digi4all - Kompetenzen für das Unterrichten in einer digitalisierten Welt (FU Berlin, FAU Erlangen, Uni Bayreuth)

digi4all ist ein online-gestütztes Studienangebot zur Digitalen Bildung für Lehramtsstudierende aller Fächer und Schularten entwickelt und
evaluiert durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Universität Bayreuth und die Freie Universität Berlin.

digi4all richtet sich an alle, die sich Kompetenzen für das Lehren und Lernen unter den Bedingungen der Digitalisierung selbstbestimmt aneignen möchten und die einen umfassenden Blick auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für das Bildungssystem erhalten möchten. Alle Fächer und deren Fachdisziplinen erfahren starke Veränderungen durch die Digitalisierung. Innerhalb der Veranstaltung erwerben die Studierenden daher selbst umfassende digitale Grundlagen-, Anwendungs- und Reflexionskompetenzen: Sie lernen mit digitalen Systemen selbstbestimmt umzugehen, diese zu verstehen, zu erklären und im Hinblick auf Wechselwirkungen mit Individuen, der Gesellschaft und dem Bildungssystem zu bewerten. Konzepte zum Transfer des Gelernten auf Lehr-Lern-Prozesse stellen den theoretisch fundierten Praxisbezug her und befähigen zu einem adäquaten Einsatz digitaler Medien sowie zur Gestaltung eines zeitgemäßen Unterrichts unter den Bedingungen der digitalen Transformation.

digi4all begegnet den Anforderungen der Digitalisierung aus unterschiedlichen und gleichzeitig miteinander vernetzten Perspektiven. In 12 Modulen können informatische, mediendidaktische und medienpädagogische Grundlagen und Kompetenzen erworben werden. Hierbei werden die KMK-Standards für die Lehrerbildung adressiert, die den Umgang mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung betreffen. Hierzu gehören bspw. in den Standards der Bildungswissenschaften die „Gestaltung von Unterricht und Lernumgebungen einschließlich der Berücksichtigung digitaler Medien und Technologien“ und Konzepte der Medienbildung und informatischen Bildung zur Medienkompetenzförderung: „Lernen mit und über Medien; Umgang mit digitalen und analogen Medien unter konzeptionellen, didaktischen und
praktischen Aspekten sowie kritische Reflexion aus technologischer, gesellschaftlicher und anwendungsbezogener Perspektive“.

Abgestimmte Inhalte

Die Module von digi4all sind fächerübergreifend konzipiert und somit für Studierende und Lehrende aller Fachrichtungen geeignet. Innerhalb der einzelnen Bereiche werden gleichzeitig kontinuierlich Bezüge zu den einzelnen Fachrichtungen aufgezeigt, reflektiert und vertieft.

Beispiele für angestrebte Kompetenzen aus dem Bereich der Informatik:

  • Unterschiede zwischen digitalen und analogen Daten nennen und erläutern.
  • Zahlen mit Hilfe des Binärsystems darstellen.
  • erste Programme mit einer Programmiersprache umsetzen.
  • Aufbau und Funktionsweise von Computern und Computernetzen beschreiben.
  • grundlegende Konzepte der Verschlüsselung erläutern und umsetzen.
  • erläutern, warum Computern ganz grundsätzliche Grenzen gesetzt sind.
  • erläutern, was ein Algorithmus ist (und was nicht).
  • die Bedeutung der Modellierung für das Lernen zu erkennen und zu bewerten, wann Modelle und Simulationen hilfreich sind.
  • Sachverhalte zu modellieren und mit digitalen Werkzeugen zu simulieren.

Organisatorischer Rahmen

Umfang: 2 SWS

Leistungspunkte: 5 ECTS

Zielgruppe: Lehramtsstudierende aller Schulfächer und Studiengänge

Verortung an der FU-Berlin: Masterstudiengang für das Lehramt an integrierten Sekundarschulen und Gymnasien, Masterstudiengang für das Lehramt an Grundschulen

Der Kurs kann als Blended- oder E-Learning Modul umgesetzt werden und kann so optimal an lokale Bedingungen angepasst werden. Interaktive, kollaborative und kreative Aufgaben und Inhalte sorgen für kontinuierliche Motivation und einen nachhaltigen Lernerfolg.

Didaktischer Hintergrund und weiterführende Literatur

In 12 Modulen werden die Inhalte sowohl transmissiv als auch konstruktivistisch gelernt. Dafür orientieren sich die Einheiten etwa am Use-Modify-Create Modell (Lee et al., 2011): In diesem dreistufigen Modell nähern sich die Studierenden dem Lerngegenstand, indem sie zunächst fertige Arrangements nutzen und deren Wert für das Lehren und Lernen reflektieren, anschließend Bestehendes modifizieren und den Lerngegenstand damit zu dem eigenen machen, ehe sie das zuvor Gelernte in praktischen Übungen auf ihre eigene Fachdisziplin übertragen. Viele Beispiele und Aufgaben zum  Herausarbeiten fachlicher Bezüge fördern die Anschaulichkeit, die Übertragbarkeit und die Anwendbarkeit in den verschiedenen Fächern. Um die Module möglichst offen, kommunikativ, interaktiv und kollaborativ zu gestalten, werden u.a. Foren, Padlets, Applets, Cloud-Dienste oder didaktische Programmierumgebungen eingebunden. Im Sinne des „didaktischen Doppeldeckers“ (Wahl, 2005) werden digitale Unterrichtskonzepte so nicht nur besprochen, sondern  auch auf einer Handlungsebene erfahrbar.

Weitere Informationen:


Publikationen:

  • Seegerer, S., Michaeli, T., & Romeike, R. (2021). Informatische Grundlagen in der allgemeinen Lehrkräftebildung. INFOS 2021–19. GI-Fachtagung Informatik und Schule.  https://dl.gi.de/handle/20.500.12116/36941


Illustration/Übersicht über den Kurs für die Website:
https://digi4all.de/wp-content/uploads/sites/15/2020/10/modules-1536x1087.jpg
Steckbrief: https://digi4all.de/digi4all/wp-content/uploads/sites/15/2020/10/Digi4All-Steckbrief.pdf